Geschichte unserer Feuerwehr Obernkirchen

Geschichte unserer Feuerwehr Obernkirchen

Wenn wir einmal in den geschichtlichen Annalen unseres Städtchens zurückblättern, dann finden wir immer wieder Berichte über verheerende Brandkatastrophen, von denen unsere Heimatstadt im Laufe der Jahrhunderte heimgesucht worden ist.

So wurden im Jahre 1503 alle Gebäude des damaligen Fleckens Obernkirchen durch eine Feuersbrunst in Asche gelegt. Außer dem Stift und der Kirche blieb nur das Haus am Markt stehen, in dem heute die Bücherei untergebracht ist; zeigt doch der eine Giebelquerbalken noch die Jahreszahl 1501. Im Jahre 1548 ist das Stift halb abgebrannt und die Kirche brannte völlig aus. Der Schaumburger Graf Otto III. gab Unterstützungen, und die Stadt wurde in kurzer Zeit wiederaufgebaut.

Am 25. April 1665 legte eine Feuersbrunst 12 Häuser am Steinbrinktore in Asche. Noch verderblicher war der Brand am 17. November 1711, dem 19 Häuser vor dem Kuhtore zum Opfer fielen. Und wenn wir heute durch die Straßen der Innenstadt gehen und dort an vielen Stellen neuere und neuste Häuser finden, dann ist der Grund für ihre Errichtung in den allermeisten Fällen eine Brandkatastrophe gewesen, der die alten Gebäude zum Opfer fielen. Das gilt im Besonderen für die Strullstraße. Ältere Bürger unserer Stadt können sich sicherlich noch entsinnen, dass man um die Jahrhundertwende herum die Strullstraße spottweise „Brennerstraße“ nannte im Hinblick auf die vielen Häuserbrände, die es dort in verhältnismäßig kurzen Zwischenräumen zu löschen gab.

Häuserbrände hat es zu allen Zeiten gegeben und wird es auch weiterhin geben. Ihre Ursachen können verschiedenster Art sein. Blicken wir aber auf die vorhin angeführten verheerenden Katastrophen, dann müssen wir uns doch fragen: Warum konnte dem Umsichgreifen des Feuers nicht Einhalt geboten werden? Das lag zunächst an der feuergefährlichen Bauart der Häuser, deren Baustoffe aus Stroh, Holz und Lehm bestanden. Zum anderen waren die Straßen eng und winkelig, und das Feuer konnte leicht zum Nachbarhause übergreifen.

Der Hauptgrund für die erfolglose Bekämpfung der früheren Brandkatastrophen lag aber in dem Mangel an geeigneten Bekämpfungsmitteln, vor allen Dingen gab es keine Feuerspritzen, da deren Anschaffung für viele Orte zu kostspielig war. Obernkirchen hatte schon vor 1841 drei Feuerspritzen; das Anschaffungsjahr ist nicht mehr feststellbar.

Der Start zur Freiwilligen Feuerwehr Obernkirchen

Im Jahre 1898 wurden die ersten Anläufe vorgenommen, um eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Am 20.03.1899 wurden die Statuten durch R. Herzog, F. Gehlhaus, M. Adler, Wilhelm Fleischhauer, August Ackemann, Adolf Redecker und J. Meinecker aufgestellt und unterschrieben. Die erste Generalversammlung wurde dann am 27.03.1899 im Gasthof „Deutscher Kaiser“ abgehalten.

In dem Stammbuch finden sich 69 Eintragungen für den 27.03.1899 von Feuerwehrkameraden, die sich bereiterklärt haben für die Bürger der Stadt Obernkirchen einzustehen.

Sogleich wurde auch ein Anschlussgesuch an den Feuerwehrverband des Regierungsbezirkes Cassel weitergegeben.

Dieses war somit der Start der Freiwilligen Feuerwehr Obernkirchen.

Aber allein die Gründung reichte nicht aus um einen sicheren und guten Brandschutz sicher zu stellen.

In der Vorstandssitzung am 19.4.1899 wurde zunächst über die Beschaffung von Persönlicher Schutz-ausrüstung beraten. Es wurden Preise eingeholt von der Firma Lieb Biberach. Darunter unter anderem: Mannschaftsgürtel mit einer SCHNALLE, Ganggürtel mit 2 Schnallen, Blusen aus graubraunem Leinentuch, Steigergürtel mit drei Schnallen, Seil mit Haken, Steigerhelm und weiteres. Es wurde beschlossen die Ausrüstung bei der Firma J. G. Lieb Biberach zu ordern. Bei der nächsten Vorstandssitzung wurde über die Beschaffung von Einsatzgerät beraten, das die Brandbekämpfung sicherer und wirkungsvoller machen sollte.

Zu dem Gerät was beschafft werden sollte, gehörten unter anderem: Karabinerhaken, zwei Hakenleitern zweiholmig 4 m lang, Steigerlaternen und weiteres.

Auch dieses Gerät wurde bei der Firma J. G. Lieb Biberach geordert.
Um einen guten Start zu ermöglichen, wurde umgehend damit begonnen eine neue leistungsstarke Feuerspritze anzuschaffen.

Dabei fiel die Wahl auf den Hersteller Feuerspritzenfabrik, Louis Tidow, Hannover-Badenstedt. Es wurden sogleich Angebote eingeholt. Die Wahl fiel dann auf die Feuerspritze: „Littera A. / Für Stadt und Land No.5 mit Rädern“.

Zeitsprung: Die Kriegszeit

Die freiwillige Feuerwehr Obernkirchen wurde wie alle anderen Feuerwehren auch in den Krieg einbezogen. Alle Männer, die geeignet waren und noch zu Hause waren, zum Dienst bei der Feuerwehr oder anderen Hilfsorganisationen herangezogen wurden. Dieses war nicht freiwillig, sondern wurde vorgeschrieben. So wurde 1942 festgestellt, dass durch Einberufung und Sicherheitsdienst und der eingeteilten Kraftspritzen-Abteilung für Hannover, die Einsatzabteilung sehr geschwächt war und für die zweite Kraftspritze nur noch Angehörige der Feuerwehrschar zur Verfügung standen. Darum wurden Bürger aus Obernkirchen zur Dienstverpflichtung vorgeschlagen.

Auch wurden Einwohner zur Heranziehung zum kurzfristigen Notdienst für Feuerlöschzwecke benannt. Wenn dieses nicht befolgt wurde drohten Haft, Gefängnis oder Geldstrafen!

Interessant ist, dass es 1942 durch Anordnung des Landrates und Anweisung des Herrn Regierungspräsidenten in Hannover einen Tierrettungstrupp in Obernkirchen gab. Dieser war der örtlichen Feuerwehr unterstellt und sollte bei Luftangriffen zu Schaden gekommenes Vieh bergen.

Gründung der Frauenfeuerwehr

In einem Runderlass vom 17.2.1943 „betreffend Erhaltung der Schlagkraft der freiwilligen Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren“ wurde festgelegt, dass wenn nicht genügend männliche Kräfte oder männliche Hilfskräfte vorhanden waren, unverzüglich Frauen ab dem 1.4.1943 zu verpflichten seien. Damit war die Frauenfeuerwehr aufgrund des Kriegsdienstes der Männer ins Leben gerufen worden.

Nach dem Krieg

Nach dem Krieg musste sich die Feuerwehr neu orientieren und sortieren. Obernkirchen blieb durch den Krieg direkt weitestgehend verschont. Das war ein Glücksfall auch für die Feuerwehr Obernkirchen.

Am 1.7.1945 übernahm der HBM W. Seelkopf die Aufgabe des Ortsbrand-meisters bis zum 20.08.1949. Gleichzeitig war er Feuerlöschverbands-führer (Unterkreisbrandmeister).

Durch die Kriegswirren kam die Feuerwehr Obernkirchen in den Besitz eines zweiten Feuerwehrfahrzeuges. Dieses soll nach Erzählungen durch die britischen Soldaten als Transportfahrzeug nach Obernkirchen gekommen sein und einfach stehengeblieben sein.

Das Fahrzeug hatte angeblich noch eine Aufschrift aus Wuppertal.

Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein Fahrzeug des Typs KsZ8, ein offenes Fahrzeug das im Krieg auf Flugplätzen eingesetzt wurde.

Ein Glücksfall für die Feuerwehr Obernkirchen, weil dadurch ein Zugfahrzeug für den vorhandenen TSA vorhanden war. Das KszS 8 wurde mit der sogenannten zweiten Gruppe besetzt.

Ab dem Jahr 1957 bestand die zweite Gruppe aus Kameraden der FF-Rösehöfe, die sich nach der ersten Gebietsreform entschlossen hatten der FF-Obernkirchen beizutreten.

Neugierig wie es weitergeht? Das war nur ein kleiner Teil aus unserer 108 Seiten starken Chronik. Wenn du mehr erfahren willst, kannst du dich gerne bei uns melden oder sprich uns einfach an. Zu den ganzem Text gibt es noch einige Foto und Exponate.

E-Mail: info@feuerwehr-obernkirchen.de